Die Krankenkassenprämien für das Jahr 2015 sind bekannt. In Appenzell Innerrhoden beträgt der durchschnittliche Anstieg bei den zehn grössten Krankenkassen 3,5 Prozent oder 130 Franken. Sehr auffällig sind in unserem Kanton die grossen Unterschiede dieser Aufschläge zwischen landesweit sehr hohen 13 Prozent und null Prozent. Nur im Kanton Waadt ist die Spannweite bei den Prämien noch höher. Diese Zahlen sprechen Bände.

Im Jahre 2007 haben die Krankenkassen versprochen, die Prämienexplosion zu stoppen. Doch regelmässig werden wir im Herbst mit massiven Prämienaufschlägen konfrontiert. Und Jahr für Jahr steigen die Krankenkassenprämien stärker als die Gesundheitskosten!

Der grosse Unterschied zwischen den Prämienaufschlägen der einzelnen Kassenanbieter beweist, dass der vom Krankenversicherungsgesetz (KGV) vorgeschriebene Risikoausgleich ausgehebelt wird. Billigkassen versuchen mit Dumpingangeboten Leute mit kleinem Krankheitsrisiko anzulocken und vergraulen unattraktive, kranke Versicherte mit Schikanen bei der Leistungserbringung, so dass diese zu einer andern Krankenkasse wechseln. Gemäss KGV müssen jedoch alle Kassenanbieter in der Grundversicherung die gleichen Leistungen für alle Versicherten erbringen und dürfen dabei keine Gewinne erzielen.

Die Prämienexplosion und die hohen Unterschiede bei den Aufschlägen für das kommende Jahr beweisen, dass unser heutiges System mit einem Dschungel von 61 im Pseudowettbewerb stehenden Krankenkassen nicht funktioniert. Am Abstimmungssonntag vom 28. September haben wir die Chance, dies zu ändern und mit unserer Stimme für ein Krankenversicherungssystem einzustehen, welches den Fokus auf die Betreuung von PatientInnen und nicht auf die Jagd nach risikoarmen Versicherten richtet. Mit einem „Ja“ zur Initiative für eine öffentliche Krankenkasse stoppen wir die Prämienexplosion, verhindern unterschiedliche Prämien für gleiche Versicherungsleistungen und sichern die Gesundheitsversorgung für alle.

Die Parteileitung der SP Appenzell Innerrhoden (SP AI)
Martin Pfister, Präsident
Daniela Mittelholzer, Vizepräsidentin
Marc Hörler, Co-Parteisekretär, Vizepräsident
Ady Hospenthal, Vizepräsident
Othmar Inauen, Vizepräsident
Dani Wiedmer, Co-Parteisekretär, Vizepräsident

09. Sep 2014