Das Positive vorweg: Die Initiative «Für eine starke Volkschule» trägt zu einer Debatte über unsere Volksschule bei. Reformen im Bildungsbereich wecken bei der breiten Bevölkerung immer wieder emotionale Auseinandersetzungen – und dies zu Recht. Denn es geht um die Bildung kommender Generationen und somit um die Zukunft unseres Landes.
Die Initiative «Für eine starke Volkschule» verlangt eine Änderung des Schulgesetzes: Die Klassenführung in Jahrgangsklassen und der Katalog der Schulfächer würden neu im Schulgesetz festgeschrieben. Die Zuständigkeit für den Erlass der Lehrpläne ginge von der Landesschulkommission an den Grossen Rat über. Zudem würde die Möglichkeit geschaffen, dazu mit dem Ergreifen des Referendums eine Abstimmung an der Landsgemeinde zu erwirken.
Im Zusammenhang mit der Initiative «Für eine starke Volkschule» wurde auch immer wieder über den Lehrplan 21 diskutiert. Die auf das Schuljahr 2018/19 in unserem Kanton geplante Einführung dieses Lehrplans wird jedoch mit der Abstimmung zur Initiative nicht beeinflusst. Dieser neue Lehrplan ist keine inhaltliche Revolution, sondern enthält vieles, was bereits heute gültig ist. Er soll für die Lehrpersonen vielmehr Kompass als Korsett sein. Wie dessen Ziele umgesetzt werden und über die Qualität unserer Volksschule entscheiden die Lehrerinnen und Lehrer massgebend mit ihrem Unterricht. Dazu sind sie auf Methodenvielfalt, eine gute Infrastruktur und kompetente begleitende Fachgremien angewiesen. Diese Initiative würde gerade die Landesschulkommission – das Innerrhoder Fachgremium für Bildung – stark einschränken.
Die Initiative «Für eine starke Volkschule» ist ein zu starres Korsett, das eine zeitgemässe Weiterentwicklung der Schule in unserem Kanton behindert. Die SP AI sagt deshalb «Nein» zu diesem Störmanöver aus Nostalgia.
Alle weiteren Sachvorlagen dieser Landsgemeinde empfiehlt die SP AI zur Annahme.