Die Sozialdemokratische Partei Appenzell Innerrhoden (SP AI) fasste an ihrem Parteitag die Ja-Parole zur Initiative «Grüne Wirtschaft». Sie fordert einen schonenden Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen. Davon profitieren die Natur, der Werkplatz Schweiz und Generationen nach uns.

Ziel der Initiative «Für eine nachhaltige ressourceneffiziente Wirtschaft» - kurz: «Grüne Wirtschaft» – ist das Fördern von geschlossenen Stoffkreisläufen. Damit schonen wir mit unserer Lebens- und Wirtschaftsweise die natürlichen Ressourcen wie Boden, Wasser oder Luft. Bis zum Jahr 2050 darf der „ökologische Fussabdruck“ der Schweiz auf die Weltbevölkerung hochgerechnet eine Erde nicht mehr überschreiten.

Die in der Schweiz lebende Bevölkerung verbraucht zu viele Ressourcen und zu viel Energie. Würden alle Menschen auf der Welt unserer Lebens- und Wirtschaftsweise folgen, müssten 2,8 «Planeten Erde» zur Verfügung stehen, um den gesamten Bedarf zu decken. Die EinwohnerInnen der Schweiz produzieren beispielsweise pro Kopf und Jahr gegen 690 Kilogramm Abfall. Das ist in Europa der höchste Wert. 85 Prozent der Kunststoffabfälle werden einfach verbrannt. Dabei entstehen pro Tonne Kunststoff über 1,2 Tonnen CO2. Die heutige Wirtschaft führt zu einer Übernutzung der natürlichen Ressourcen wie Boden, Wasser, Luft oder Rohstoffe, schadet der Gesundheit von Mensch und Tier und fördert die schädliche Klimaerwärmung. Mit dieser Übernutzung wird die Lebensgrundlage kommender Generationen zerstört.

Ziel ist deshalb, von einer Abfall- zur Kreislaufwirtschaft zu gelangen. Dass solche Kreisläufe funktionieren, zeigt das Beispiel von PET: Im Jahr 2013 wurde in der Schweiz 38 000 Tonnen PET rezykliert. So konnten 30 Millionen Tonnen Erdöl gespart werden. Das Klima wurde geschützt und die Kosten wurden gesenkt. Nichthandeln wird uns langfristig viel teurer zu stehen kommen. Das von der Initiative vorgesehene Ziel ist auch im Interesse der Schweizer Wirtschaft, weil damit ihre Leistungsfähigkeit auch künftig erhalten bleibt. Mit der Umstellung auf innovative und moderne Technologien bei Produktion, Handel, Transport oder Umgang mit Abfällen werden attraktive Arbeitsplätze geschaffen. Davon profitiert der Wirtschafts-, Forschungs- und Innovationsstandort Schweiz.

Der Bundesrat teilt das Anliegen der Initiative, erachtet sie jedoch als nicht umsetzbar. Er stellte ihr eine Revision des Umweltschutzgesetzes als indirekten Gegenvorschlag gegenüber. Selbst diese moderate Gesetzesrevision scheiterte im Parlament an der bürgerlichen Mehrheit. Aktuell bleibt einzig eine Zustimmung zur Initiative, um das wichtige Ziel einer ressourcenschonenderen Wirtschaft weiter zu verfolgen.

Die SP AI sagt «Ja» zu dieser Initiative. Unsere Erde ist «too big to fail» und umweltschonendes Wirtschaften eröffnet attraktive Perspektiven für den Werkplatz Schweiz.

18. Sep 2016