„Niemand soll im gleichen Betrieb in einem Jahr weniger verdienen als der Bestbezahlte in einem Monat.“ Diesen Grundsatz will die 1:12-Initiative in die Verfassung schreiben. Denn niemand kann im gleichen Unternehmen in einem Monat mehr zur Wertschöpfung beitragen als eine andere Mitarbeiterin oder ein anderer Mitarbeiter während eines ganzen Jahres.
Schon seit Monaten hat die Forderung nach dieser maximalen Lohnbandbreite viel zu reden gegeben. Offensichtlich wirft 1:12 Fragen auf, welche die Bevölkerung beschäftigen. Kann die Arbeit eines Topmanagers in einem Monat mehr wert sein, als jene eines anderen Angestellten während eines ganzen Jahres? Ab welcher Grenze sind Löhne nicht mehr leistungsorientiert sondern nur noch zynisch?
Für unsere Wirtschaft
Bei den Innerrhoder Betrieben fällt die Antwort leicht. Die Inhaber unserer KMU arbeiten voll, engagieren sich in der Lehrlingsausbildung, tragen das unternehmerische Risiko, investieren in ihr Unternehmen und halten das Lohnverhältnis von 1:12 ein. Dieses massvolle Wirtschaften entspricht unserer Innerrhoder Tradition und dem „Erfolgsmodell Schweiz“.
Die Schweizer Wirtschaft produziert heute über 20 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Doch den Hauptanteil dieser Gewinne kassieren die Reichsten. Seit Mitte der Neunzigerjahre stiegen die Spitzenlöhne übermässig an. Im Jahre 2011 betrug das Verhältnis des durchschnittlichen Höchstlohns in grösseren Schweizer Unternehmen zum mittleren Lohn 1:43. 1998 betrug es noch 1:13 und 1984 1:6. Während Spitzenverdiener ihre exorbitanten Gewinne in aufgeblähte Finanzmärkte und Spekulationsblasen statt in die wertschöpfende Wirtschaft investieren, kann sich die Mehrheit mit Brosamen begnügen.
Für die Glaubwürdigkeit unsere Demokratie
Den Reichtum erarbeiten die Firmenleitung und ihre Mitarbeitenden jedoch gemeinsam. Deshalb sollen auch alle von den Fortschritten profitieren. Die 1:12-Initiative ermöglicht, dass Gewinne breiter verteilt werden. Dies unterstützt die Kaufkraft unserer Bevölkerung und fördert damit die einheimische Wirtschaft und unsere KMU.
Heute entscheiden die Abzocker und ihre Entourage alleine über die Löhne. Dabei berücksichtigen sie vor allem ihr eigenes Portemonnaie. Die 1:12-Initiative setzt ein starkes Zeichen dagegen und gibt der Demokratie ihre Glaubwürdigkeit zurück. Denn am 24. November erhalten die StimmbürgerInnen die Chance, sich mit einem „Ja“ für faire Spielregeln bei den Löhnen zu entscheiden und gegen die Masslosigkeit zu stellen, mit der sich in unserem Land einige wenige auf Kosten aller andern bereichern.
Die SP AI unterstützt ein massvolles Wirtschaften, das unserer Tradition entspricht, und sagt „Ja“ zu 1:12.