Die breite und ausführliche Diskussion im Grossen Rat von beinahe eineinhalb Stunden zeigt: Diese Initiative trifft den Nerv! Sie verlangt eine Erhöhung des Anteils von zahlbaren und qualitativ hochwertigen Wohnungen und Gewerberäumen. Dazu soll der Kanton zusammen mit den Bezirken und Privaten eine Genossenschaft betreiben, die den nicht-renditeorientierten Wohnungsbau fördert und Land im Baurecht an gemeinnützige Bauträger abgibt. Dieses urschweizerische Modell garantiert, dass die „Scholle“ sowie deren Erträge beim Volk bleiben. Denn die Innerrhoder EinwohnerInnen sind nicht dazu da, um mit ihrem Arbeitseinkommen die hohen Gewinne einiger weniger im Immobilienmarkt zu finanzieren.
Mit seinem ablehnenden Entscheid öffnet der Grosse Rat der Boden- und Immobilienspekulation weiterhin Tür und Tor. Der Trend hin zu börsenkotierten Immobiliengesellschaften und Immobilienfonds, die Bauland und Wohnraum zum Spielball der Finanzmärkte werden lassen, verschärft sich ungehindert. Die Umsetzung der Bundesverfassung, welche vorschreibt, dass sich Bund und Kantone einsetzen, damit Wohnungssuchende für sich und ihre Familie eine angemessene Wohnung zu tragbaren Bedingungen finden, wird auf die lange Bank geschoben.
Dies nimmt die SP AI nicht einfach hin. Sie will Innerrhoden nicht kampflos der Imobilienfinanzbranche preisgeben. Deshalb setzt sie sich mit dieser Initiative an der kommenden Landsgemeinde für einen Kanton ein, in dem Wohnen für alle möglich ist.