In der Schweiz leben nur noch zehn Prozent horntragende Kühe. Die meisten Kälber in unserem Land werden kurz nach ihrer Geburt enthornt. Gemäss einer Untersuchung der Universität Bern leidet ein Fünftel der enthornten Kälber unter Langzeitschmerzen. Der Umgang mit behornten Kühen braucht Geduld, Vorsicht und genügend Platz in den Ställen. Nur so lässt sich das Risiko für Tier und Mensch, durch ein Horn verletzt zu werden, wirksam reduzieren. Nachdem verschiedene Vorstösse in Bundesverwaltung und Parlament erfolglos blieben, will die «Hornkuh-Initiative» in der Bundesverfassung verankern, dass die Haltung behornter Kühe und Ziegen für die arbeits- und platzintensivere Haltung finanziell unterstützt wird. Diese Kosten würden sich auf weniger als ein Prozent des gesamten Agrarbudgets belaufen.
Die «Hornkuh-Initiative» trägt einerseits zu Würde und Wohl unserer Nutztiere bei. Andererseits ist die Debatte um die Hornkuh auch ein Ansporn, die herrschenden Verhältnisse und die industrielle Logik unserer Landwirtschaft in Frage zu stellen. Die SP AI sagt mit der «Hornkuhinitiative» «Ja» zur Würde unserer Nutztiere und zum Denkanstoss über unsere Landwirtschaft der Zukunft.