Sehr geehrter Herr Grossratspräsident
Sehr geehrte Damen und Herren
An Ihrer Session vom 8. Februar fällen Sie wichtige Entscheidungen zum Windpark Oberegg. Wir von der Sozialdemokratischen Partei Appenzell Innerrhoden (SP AI) haben bereits mehrfach für diesen Windpark Position bezogen. Mit Befremden nehmen wir von der Stellungnahme der Organisation «Pro Landschaft AR/AI» an Sie als Innerrhoder Grossrätinnen und Grossräte Kenntnis. Darin äussern sich die GegnerInnen des Windparks Oberegg auch zur Energiestrategie unserer Partei. Sie schreiben, die Windkraft-Euphorie in der Schweiz sei verflogen. Die SP erwähne in ihrem aktuellen Energie-Marshallplan die Windkraft nicht einmal mehr und setze auf den Ausbau der Fotovoltaik. Das können wir so nicht stehen lassen. Fakt ist: Bei diesem «Marshallplan für die Energiewende» handelt es sich um ein sozial verträgliches und finanzierbares Investitionsprogramm spezifisch für Solarenergie und Energieeffizienz. Doch zur Stromdeckung im Winter mit wenig Sonnenscheindauer spielt für die SP weiterhin auch die Nutzung der Windkraft eine bedeutende Rolle. Jede im Winter durch Windkraft produzierte Kilowattstunde Strom vermeidet mindestens ein halbes Kilogramm CO2-Ausstoss, weil sie nicht mit fossilem Gas oder Kohle erzeugt werden muss. Deshalb unterstützt die SP für einen raschen Umstieg auf klimafreundliche Energieproduktion eine Vielfalt verschiedener einheimischer erneuerbarer Energien und setzt auch auf die Windenergie. Dies steht im Einklang mit der Energiestrategie des Bundes unter Leitung ihrer Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Die SP schreibt auf ihrer Website: «Eine gesunde Umwelt und ein gesundes Klima sind unsere Lebensgrundlagen. Wir müssen auch für die kommenden Generationen Sorge dazu tragen. Mit der jetzigen Energiepolitik verdienen sich internationale Konzerne eine goldene Nase. Diese Milliardengewinne müssten hierzulande aber in Solar- und Windanlagen, in Wärmepumpen und Plusenergiehäuser investiert werden. Ein Umsteigen auf erneuerbare Energien schont nicht nur Umwelt und Klima, sondern führt durch die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen auch zu Wertschöpfung und Wohlstand im Inland.»
Für uns von der SP AI ist klar: Nur mit verschiedenen erneuerbaren Energiequellen schaffen wir ein klimafreundliches Appenzell Innerrhoden. Dazu gehört auch der Windpark Oberegg. Wir bitten Sie unsere klärende Stellungnahme zur Kenntnis zu nehmen und grüssen Sie freundlich
Für die Parteileitung der SP AI
Martin Pfister, Präsident