Innerrhoden ist stolz auf seine politische Kultur. Es hat bisher unseren Gepflogenheiten entsprochen, dass in Sachgeschäften kontrovers diskutiert und argumentiert wird und dass bei Wahlen vor allem die Vorzüge der eigenen Kandidaten hervorgehoben werden. Öffentliche Angriffe auf Einzelpersonen wurden hingegen unterlassen.
Derzeit wird gegen Frau Statthalter Monika Rüegg Bless eine beispiellose Kampagne geführt. Mit dem Inserat des Pro-Spital-Komitees in der Dienstagausgabe des Volksfreundes vom 27. April 2021 werden ihr Falschaussagen unterstellt. Dass Frau Statthalter der Lüge bezichtigt wird, obwohl die vermeintlichen Falschaussagen innert weniger Minuten mit dem Audio-Protokoll des Grossen Rats widerlegt werden können, ist inakzeptabel. Besorgniserregend ist, dass ausgerechnet im Jubiläumsjahr des Frauenstimmrechts die dritte Frau in der Standeskommission so hart öffentlich angegriffen wird, wie es in jüngerer Vergangenheit kein anderes Mitglied der Standeskommission erleben musste. Mit diesem Inserat ist für die politischen Parteien und Verbände eine Grenze überschritten. Diese Art der Kampagne wird klar verurteilt und entschieden abgelehnt. Die Parteien und Verbände rufen das Pro-Komitee zu Fairness und Mässigung auf.