Die Renteninitiative verlangt bereits kurz nach der an der Urne beschlossenen Rentenalterserhöhung der Frauen auf 65 Jahre eine generelle Erhöhung des Rentenalters auf 66 Jahre, um längerfristig die AHV zu sichern. Zusätzlich würde ein Automatismus das Lebensalter an die Lebenserwartung koppeln. Dies bedeutet längerfristig ein Rentenalter von 67 Jahren und mehr. Mit dieser Initiative könnten sich Gutverdienende weiterhin eine Frühpensionierung leisten, während Menschen mit mittleren und tieferen Einkommen gezwungen wären, noch länger – teilweise bis zur Erschöpfung – arbeiten zu müssen.
Bereits heute scheiden Menschen über 55 Jahre überdurchschnittlich häufig aus dem Erwerbsleben aus oder haben grosse Mühe eine Stelle zu finden. Aktuell arbeitet ein Jahr vor dem Rentenalter nur noch die Hälfte aller Arbeitskräfte. Eine Erhöhung des Rentenalters würde diese Problematik zusätzlich verschärfen, weil nur wenige ältere Arbeitsuchende eine Stelle erhalten. Eine zusätzliche Rentenaltererhöhung würde mehr Menschen in die Langzeitarbeitslosigkeit treiben.
Das Vermögen der AHV steigt trotz ständig heraufbeschworenen Angstszenarien stetig. Im Jahr 2030 werden die AHV-Reserven beinahe 70 Milliarden Franken betragen. Sollten diese Reserven knapp werden, muss es in unserem reichen Land möglich sein, eine faire Art der Zusatzfinanzierung zu erschaffen. Um allen einen Lebensabend in Würde zu ermöglichen sagt die SP AI «Nein» zur Renteninitiative der jungen FDP und gleichzeitig «Ja» zur 13. AHV-Rente.