Der ehemalige Säckelmeister Sepp Moser erhob vor einem Jahr Vorwürfe gegen die Amtsführung der Innerrhoder Landammänner und sprach von Intransparenz und Günstlingswirtschaft. Er hatte sämtliche legalen Möglichkeiten ausgeschöpft, um auf Missstände im Innerrhoder Regierungssystem aufmerksam zu machen. Deshalb blieb ihm als einziges der Weg an die Medien, um auf diese Mängel hinzuweisen. Gemäss der untersuchenden St. Galler Staatsanwaltschaft hatte Sepp Moser rechtmässig gehandelt.
Nach Abschluss dieses Verfahrens und in Anbetracht der aktuellen anonymen Vorwürfe zum Gymnasium St. Antonius betont die SP AI, dass der Umgang mit Kritik und KritikerInnen in unserem Kanton einer Demokratie nicht würdig ist. Wer nicht schweigen will, hat in den kleinräumigen und von Abhängigkeiten geprägten Verhältnissen in Innerrhoden kaum eine andere Wahl, als über die Medien oder auf anonymem Weg auf seine Anliegen aufmerksam zu machen. In diesem Zusammenhang wiederholt die SP AI die Wichtigkeit einer Ombudsstelle oder einer Anlaufstelle bei Whistleblowing.
Die SP AI zeigt Verständnis für das Vorgehen der KritikerInnen am Gymnasium. Sie ermuntert die AutorInnen dieses anonymen Briefes, ihre wichtigen Anliegen dem Erziehungsdirektor oder einer ihnen vertrauten Instanz offen zu legen und nicht zu schweigen. Die Anonymität schafft keine Verhandlungsbasis. Letztlich kann nur der Dialog zu einer Lösung beitragen.