Sehr geehrte Innerrhoder Grossrätinnen
Sehr geehrte Innerrhoder Grossräte
In der kommenden Session vom 22. Oktober debattieren Sie über unsere Gesundheitsinitiative – ein gemeinsames und sachliches Modell für günstigere Gesundheitskosten. Zusammen mit 200 Mitunterzeichnenden haben wir von der SP Appenzell Innerrhoden (SP AI) die Initiative «Versorgungsregion Säntis im gesamten Gesundheitswesen» lanciert. Wir fordern eine verbesserte Zusammenarbeit der drei Säntiskantone – St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden – im Gesundheitswesen. Damit können Kosten gespart werden.
Diese drei Kantone planen aktuell ihre Gesundheitsversorgung unkoordiniert, was zu Doppelspurigkeiten und schädlichem Wettbewerb führt. Im Fall der Praxen für Computertomographie und Magnetresonanztomographie (MRI), die wie Pilze aus dem Boden schiessen, kommt uns dieser unnütze Wettbewerb teuer zu stehen. Ein weiteres Beispiel ist die Orthopädie: Das Spital Appenzell, die Berit-Kliniken in Teufen und Speicher sowie die Hirslandenklinik in Heiden konkurrieren auf engstem Raum um Behandlungen. Schliesslich müssen einmal gebaute Spitäler oder eingerichtete Gesundheitsangebote ausgelastet werden. Denn der Markt spielt nicht. Im Gesundheitswesen bestimmt das Angebot die Nachfrage, was die Allgemeinheit viel kostet. Momentan treiben unnötige Behandlungen, das Gärtchendenken der Kantone und der Wettbewerb im Gesundheitswesen die Kosten in die Höhe und belasten das Haushaltsbudget vieler – auch in Appenzell Innerhoden.
Diesen Systemfehlern müssen wir entgegenwirken, indem wir über die Kantonsgrenzen hinaus in überschaubaren Regionen zusammenarbeiten. Dazu ist die Region rund um den Säntis geeignet. ExpertInnen in den Gesundheitsdirektionen – nicht PolitikerInnen – sollen entscheiden, wo welche Angebote wie gestaltet werden. Mit dieser sachlich gesteuerten Gesundheitspolitik sparen wir nicht nur Kosten, sondern steigern auch die Behandlungsqualität. Fallzahlen müssen somit nicht mehr künstlich hochgehalten werden. Die Angebote sollen langfristig dort konzentriert werden, wo es Sinn macht. Damit können wir das Wachstum der Gesundheitskosten nicht stoppen, aber bremsen. Das Resultat spüren wir alle in unserem Portemonnaie in Form von weniger stark steigenden Steuern und Krankenkassenprämien.
Wir setzen auf Sie als weitsichtige Volksvertreterinnen und -vertreter. Wir hoffen, dass Sie diesem gemeinsamen und sachlichen Modell für günstigere Gesundheitskosten zustimmen. Packen wir miteinander die Chance und lancieren mit Appenzell Ausserhoden und St. Gallen die «Versorgungsregion Säntis» im Gesundheitswesen. Der Zeitpunkt ist ideal, denn der Expertenbericht des Bundesamts für Gesundheit (BAG) vom Herbst 2017 ermöglicht in naher Zukunft die Förderung innovativer Projekte ausserhalb des Krankenversicherungsgesetzes (KGV). Mit der Gründung der «Versorgungsregion Säntis» warten wir nicht, bis uns der Bund den Weg vorschreibt. Wir zeigen als Vorreiterkanton, wie eine regionale, kostengünstige und hochqualitative Gesundheitsversorgung aussieht.
Stellvertretend für die Mitunterzeichnenden wünschen wir Ihnen eine konstruktive Session und grüssen Sie freundlich
Die Parteileitung der SP AI