Die Massentierhaltungs-Initiative sieht vor, dass der Bund den Schutz der Tierwürde in der landwirtschaftlichen Tierhaltung sicherstellt. Sie fordert vor allem eine Beschränkung von Höchstbeständen bei Masthühnern, Legehennen, Mastschweinen und Mastkälbern. Damit die höheren Produktionsstandards nicht zu mehr Billigimporten aus dem Ausland führen, verlangt diese Initiative zudem eine Importregelung, welche diesen neuen Schweizer Richtlinien Rechnung trägt. Das Parlament müsste in den kommenden drei Jahren die geforderten Bestimmungen erlassen. Den Landwirtschaftsbetrieben würde dann 25 Jahre für nötige Umstellungen und entsprechende Anpassungen ihrer Produktion gewährt.
Diese Initiative will der industriellen Tierproduktion, entgegenwirken. Schon jetzt ist in der Verfassung verankert, dass die Würde und die grundlegenden Bedürfnisse von Tieren respektiert werden müssen. Doch die Massentierhaltung lässt sich damit nicht vereinbaren. Das Tierschutzgesetz greift hier zu kurz. Nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch der Zwischenhandel, Grossverteiler, Konsumentinnen und Konsumenten sind aufgefordert, ihren Beitrag zu leisten. Die SP AI unterstützt diese Initiativ. Sie weist den Weg, um während den nächsten 25 Jahren die Umstellung auf eine standortangepasste Schweizer Landwirtschaft zu erreichen.
Zum Schluss noch dies: Für die SP AI ist stossend, dass der Bauernverband in dieser Abstimmungskampagne einmal mehr mit der Economiesuisse – dem Dachverband der Grosskonzerne – zusammenspannt. Dabei besteht die Gefahr, dass Bäuerinnen und Bauern mehr und mehr zu Marionetten der Agrarkonzerne verkommen, welche sich beharrlich gegen ökologische Fortschritte stellen.