Die Veröffentlichungen über die «Panama Papers» deckten ein breites und beunruhigendes System von «Trusts» und Briefkastenfirmen auf, die teilweise missbraucht werden, um Steuern zu hinterziehen oder sogar Geld zu waschen. Medienberichte haben aufgezeigt, dass die Schweiz hinter Hongkong und Grossbritannien am meisten Briefkastenfirmen mit Domizil in Steuerparadiesen wie Panama verwaltet. Mittlerweile wurde eine Datenbank mit Rohdaten von über hunderttausenden Briefkastenfirmen erstellt. Der «Appenzeller Volksfreund» veröffentlichte in der Ausgabe vom Mittwoch, 11. Mai 2016, dass auf dieser Liste der «Offshore Leaks» auch eine Firma aus Appenzell aufgeführt ist.
Briefkastenfirmen mit Sitz in unserem Land müssen ihre Gewinne auch hier versteuern. Aus Sicht der SP AI ist die öffentliche Hand aufgefordert, einen Weg aufzuzeigen, wie man eine strafrechtliche Überprüfung der «Panama Papers» organisieren kann. Schliesslich liegt es im Interesse der Betroffenen, nicht versehentlich oder fälschlicherweise an den Pranger gestellt zu werden. Auch der Finanzplatz Schweiz muss interessiert sein, möglichst bald Klarheit zu schaffen.
Die SP AI lädt deshalb die Standeskommission in einer schriftlichen Anfrage ein, die veröffentlichten Daten in geeigneter Weise auszuwerten und Transparenz zu schaffen, ob auch juristische oder natürliche Personen aus Innerrhoden in Steuerhinterziehung oder Steuerbetrug involviert sind.
Ergänzung: Laut Innerrhoder Staatsanwaltschaft keine Anzeichen für Steuerdelikte in Appenzell Innerrhoden.