Die Sozialdemokratische Partei Appenzell Innerrhoden (SP AI) bedauert das Scheitern des neuen Entsorgungskonzepts mit einem flächendeckenden Netz an Unterflurbehältern im Grossen Rat. Aus Sicht der SP AI hat das Parlament die Chance für ein zukunftsgerichtetes Projekt verpasst.

Die SP AI hat sich in ihrer Vernehmlassungsantwort für dieses neue Abfallentsorgungskonzept ausgesprochen. Verbesserungen für Arbeitnehmende, die aktuell unter prekären Bedingungen bei Wind und Wetter im dichten Verkehr Abfallsäcke am Strassenrand einsammeln müssen, sind ein Hauptargument. Zentrale Unterflurbehälter erhöhen die Sicherheit und den Arbeitskomfort der Mitarbeitenden im Entsorgungswesen. Gerade auch Arbeitskräfte dieser Branche – leider allzu oft verkannte LeistungsträgerInnen unserer Gesellschaft – haben möglichst optimale Arbeitsbedingungen verdient. Denn sie tragen zu einem reibungslosen Ablauf unseres gesellschaftlichen Alltags bei.

Zentrale Entsorgungsstellen sind auch ein Beitrag zu einer saubereren Umwelt. So wird das Littering durch zu früh bereit gestellte Abfallsäcke, die von Tieren zerrissen werden, vermieden. Zudem braucht es keine wöchentlichen verkehrsbehindernden Sammeltransporte von Haus zu Haus, was ein Beitrag zu weniger CO2-Ausstoss ist. Auch der Winterdienst kann hindernisfreier arbeiten, wenn keine Abfallsäcke an zugeschneiten Strassenrändern stehen.

Aus Sicht der SP AI tragen zentrale Unterflurbehälter zu einer Flexibilisierung des Service public bei. Denn so besteht jederzeit – nicht nur im starren Takt des Entsorgungsplans – die Gelegenheit, Abfall in naher Distanz zu entsorgen. Nach dem Scheitern im Grossen Rat bleibt nur die Möglichkeit einer punktuellen Förderung solcher Entsorgungsstellen, wie sie bereits im Gebiet Kau und im Weissbad bestehen. Um einem ungeordneten Flickenteppich vorzubeugen ist jedoch eine gute Koordination unabdingbar, was beim im Parlament gescheiterten flächendeckenden Konzept gewährleistet gewesen wäre.

 

28. Okt 2021