Am vergangenen Wochenende hat der Gewerbeverband Appenzell mit der Gewerbemesse A13 gezeigt, dass die Innerrhoder KMU-Tradition lebendig ist. Unternehmerinnen und Unternehmer in Appenzell Innerrhoden beweisen, dass es sich auch mit anständigen Löhnen erfolgreich wirtschaften lässt. Mit einem „JA“ zur 1:12-Initiative können wir dieses Erfolgsmodell stärken. Die Initiative verlangt, dass niemand im gleichen Unternehmen in einem Jahr weniger verdient als der Bestbezahlte in einem Monat.
Die Entwicklung der letzten Jahre mit entfesselten Spitzenlöhnen und praktisch stagnierenden Gehältern am unteren Ende der Lohnpyramide ist ein von Grosskonzernen verursachtes Problem, das zunehmend die gesamte Gesellschaft betrifft. Erinnern wir uns an die Finanzkrise im Jahre 2008, als Grossbanken wegen gescheiterten Hochrisikogeschäften vom Staat gerettet werden mussten, währendem man kleinere und mittlere Unternehmen Konkurs gehen liess.
Die Tatsache, dass Spitzenmanager und ihre Teppichetage immer noch nicht bereit sind, sich zu mässigen, zeigt: Es braucht Regeln, um diesen hemmungslos entrückten Salären einen Riegel zu schieben. Verschiedene Topmanager und ihre Entourage drohen, die Regelung von 1:12 zu umgehen. Wir fragen uns, welches Vorbild diese Wirtschaftselite vermittelt.
In den Chefetagen der Schweizer Grossfirmen braucht es wieder vermehrt Verantwortliche, welche den sozialen Zusammenhalt fördern und Werte vertreten, die unsere Wirtschaft stark gemacht haben. Die 1:12-Initiative rückt den Stellenwert von Produktion und Wertschöpfung – den eigentlichen Zweck unseres Wirtschaftens – wieder vermehrt ins Zentrum. Dies stärkt den Werkplatz Schweiz und unsere KMU.
Und zum Schluss noch dies: In jenen zehn Minuten, während denen Sie liebe Leserinnen und Leser diese Zeilen lesen und sich dazu einige Gedanken machen, kassiert der CEO des Pharmariesen Novartis gemäss letztjährigem Lohn rund 1000 Franken (Lohnbandbreite 1:216).
SP Kanton Appenzell Innerrhoden (SP AI)
Martin Pfister, Präsident
Daniela Mittelholzer, Vizepräsidentin
Marc Hörler, Vizepräsident/Parteisekretär
Simon Schmidt, Vizepräsident
Dani Wiedmer, Vizepräsident